Praktikum bei Entry Engineering: Der erste Schritt zu einem interaktiven Exponat für die InterBridge-Ausstellung
- Hana Křížová
- vor 2 Stunden
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Als wir (Anmerkung: Víťa Kříž und Lukáš Prokop) Ende Oktober als Praktikanten für das InterBridge-Projekt die Räumlichkeiten von Entry Engineering in Mladá Boleslav betraten, ahnten wir noch nicht, was uns erwarten würde. Wir wussten jedoch, dass wir in die letzte Phase unseres Projekts eintraten und uns nun verstärkt auf Maschinenbau, Elektrotechnik und Programmierung konzentrierten.
Unser Praktikum begann am Mittwoch, dem 29. Oktober, in der Entry-Engineering-Niederlassung in der Koněvova 350. Dort fand die Unterzeichnung des Vertrags und einer Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) mit Unterstützung von Frau Karolína Hušková aus der Personalabteilung statt. Nach diesen Formalitäten nahmen wir unsere Kiste mit den Bauteilen und fuhren zur Vodkova 84/10, wo sich die Werkstatt des Unternehmens in Mladá Boleslav befindet. Vor Ort wurden uns zwei Kollegen von Entry, Rostislav Janda und Marek Žanta, zugeteilt, die uns durch die Werkstatt führten, uns bei technischen Details unterstützten und unsere Arbeit betreuten. Sie empfingen uns in einem Labor mit Oszilloskopen, Netzteilen, Lötstationen usw. Dort packten wir die erste Hardware aus und legten los. Unsere Aufgabe während des Praktikums war es, die Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit Entry Engineering – sowie mit Partnern in Deutschland – zu nutzen, um ein interaktives Gerät zu entwickeln, das Teil unserer Ausstellung am Ende der dritten Phase des InterBridge-Projekts sein wird. Mit diesem Gerät kann man hineinblasen (ja, das ist der Plan!) und die Eigenschaften des Atems messen – Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂-Gehalt, Ethanol und weitere Parameter. Wir mussten also das Gerät zusammenbauen, modellieren und programmieren.
Das Unternehmen Entry Engineering in Mladá Boleslav konzentriert sich stark auf die Automobilindustrie – Entwicklung und Test von Funktionen, Komponenten und Hard- und Software für Autos – was uns einen idealen technologischen Hintergrund bot. Kollegen der Technischen Universität Chemnitz unter der Leitung von Dhivakar Rajendran vom Lehrstuhl für Mess- und Sensortechnik beteiligten sich ebenfalls an der Aktivität. Seine Forschung befasst sich unter anderem mit sehr dünnen piezoresistiven Drucksensoren, weshalb er ein idealer Partner für unser Projekt ist. Im Rahmen der Zusammenarbeit unterstützt er uns bei der Entwicklung des Sensorteils des Geräts – insbesondere dort, wo es darum geht, physikalische Größen in digitale Form umzuwandeln und eine zuverlässige Messung der Atemparameter zu gewährleisten.
Erste Tage im Einstiegsworkshop
Zuerst installierten wir das Betriebssystem auf unserem Raspberry Pi 5 – anstelle des klassischen RPiOS entschieden wir uns für Ubuntu. SD-Kartenleser, Lötkolben, Oszilloskope und weitere Geräte standen zur Verfügung. Für die Installation mussten Monitor, Tastatur und Maus angeschlossen werden – und hier stießen wir auf das erste Problem, da der Monitor über einen Micro-HDMI-Anschluss verfügte und wir daher einen Adapter kaufen mussten. Nach der Installation von Python und der Erstellung des Benutzers „InterBridge“, der Zugriff auf die GPIO-Pins hatte, schlossen wir die erste Sensoranordnung auf dem Steckbrett an – für Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wir stellten eine SSH-Verbindung her und schrieben erste Testprogramme, um zu überprüfen, ob die Daten tatsächlich ankamen. Beim Testen weiterer Sensoren (z. B. für CO₂ oder Ethanol) stellten wir fest, dass diese analoge Signale lieferten und daher einen Konverter benötigten. In der Zwischenzeit lieh uns die Firma einen Arduino mit analogen Eingängen. Parallel dazu arbeiteten wir an den Gehäusen: Ich bohrte Löcher und löste das Problem der Schlauchbefestigung für das Gebläse, Lukáš erstellte ein 3D-Modell des Gehäuses für den Raspberry Pi – und wir druckten umgehend die erste Version mit dem 3D-Drucker.
Dabei kamen auch Trigonometrie (präzise Messungen und Winkelberechnungen) zum Einsatz. Schließlich befestigten wir den Gartenschlauchanschluss am Gehäuse – der Schlauch hält und erfüllt seinen Zweck. Lukáš war etwas enttäuscht, dass der 3D-Druck letztendlich nicht nötig war, aber die Lösung funktioniert. Während des Zusammenbaus stellten wir fest, dass uns einige Komponenten fehlten – Lüfter (USB) aufgrund von Kondenswasserbildung, Konverter und Kühlung. Zukünftig werden wir weitere Löcher bohren, Wandler und Sensoren testen, Lüfter anschließen und alles zu einer funktionsfähigen Einheit zusammenbauen.
Zusammenfassend lässt sich sagen
Dieses Praktikum ist ein großer Schritt für uns: Wir kombinieren Technologie (Sensoren, Programmierung, Mechanik), Maschinenbau und Elektrotechnik – ein Bereich, in den das InterBridge-Projekt in seine Endphase eintritt. Nach 2025, als wir uns in Zusammenarbeit mit Preciosa verstärkt auf Mode, Textilien, Glas und Schmuck konzentrierten, wenden wir uns nun „härteren“ Technologien zu. Das Ergebnis unserer aktuellen Arbeit wird ein interaktives Ausstellungsobjekt sein: Besucher können hineinblasen und beobachten, wie die Messwerte (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂, Ethanol) in eine kreative Visualisierung auf dem Bildschirm umgewandelt werden.
Dank der Zusammenarbeit mit Entry Engineering, dem technologischen Hintergrund und der Unterstützung des deutschen Forschungslabors verfügen wir über eine sehr gute Grundlage – auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. Wir befinden uns derzeit in der Prototypenphase, sind aber überzeugt, dass das finale Ausstellungsstück wirklich interaktiv und funktional sein wird. Wir verlassen dieses Praktikum mit einem guten Gefühl – und dem Wissen, dass uns eine konkrete und anspruchsvolle Aufgabe bevorsteht. Die Kombination aus Technologie, Kreativität und internationaler Zusammenarbeit beschreibt InterBridge perfekt.
Vítězslav Kříž



















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