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Ausstellung „Im Licht gekleidet“ – wenn 3D-Drucke in der Dunkelheit lebendig werden

  • Autorenbild: Hana Křížová
    Hana Křížová
  • 17. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

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Die Eingangshalle des Instituts für Nanomaterialien, fortgeschrittene Technologien und Innovationen der TU Liberec in der Bendlova-Straße verwandelte sich an den ersten Augustabenden in ein stilles Lichttheater. Im Rahmen des Projekts InterBridge entstand hier eine Mini-Ausstellung von T-Shirts mit phosphoreszierenden 3D-Motiven, die im Dunkeln in zartem Grün leuchten – Gesichter, Tiere und seltsame Strukturen, als wären sie gerade einem Traum entsprungen. Die 3D-Modelle entwarf Lukáš Prokop von der Fachoberschule in Česká Lípa auf Basis von Motiven, die von einer künstlichen Intelligenz generiert wurden – ja, auch diese Mensch-Maschine-Zusammenarbeit hat ihren Reiz. Gedruckt, getestet und methodisch abgestimmt wurden die Motive von Kolleg:innen der TUL und der Partner-Universität TU Chemnitz – ein Dank geht an das Team aus Sachsen für ihre Unterstützung bei der Filamentprüfung und Beratung zur Textilanwendung.


Warum leuchten die Motive eigentlich? Das verwendete Filament funktioniert auf Basis von Phosphoreszenz – es wird mit UV-Licht aufgeladen und gibt die gespeicherte Energie nach und nach wieder ab, auch nachdem das Licht erloschen ist. (Nicht zu verwechseln mit Fluoreszenz, die nur bei direkter Bestrahlung leuchtet.) Die Leuchtwirkung entsteht durch sogenannte photolumineszente Pigmente – meist auf Basis von alkalischen Aluminiumsilikaten, dotiert mit Europium. Die Wissenschaft steckt aber auch in der Anwendung: Wir experimentierten mit verschiedenen Schichtdicken, Drucktemperaturen und Aufbügelzeiten – um das Gleichgewicht zwischen Haftung auf dem Stoff und Lichtwirkung zu finden. Einige Versuche sind deutlich sichtbar – etwa ein Wolf, dessen Kopf kaum leuchtet, oder eine Tasche mit viel zu dickem Aufdruck, die sich nicht fürs T-Shirt eignete...


Anfangs hielten einige Besucher:innen und Kolleg:innen am CXI die Ausstellung für einen T-Shirt-Basar (unsere Rezeptionistin Dáša verdient Respekt für ihre Geduld beim Erklären), aber mit zusätzlichen Plakaten und etwas Umgestaltung funktioniert nun alles wie gewünscht. Nur das CXI-Logo, das im Hintergrund Tag und Nacht leuchtet, stört etwas den Eindruck der nächtlichen Szenerie. Doch das Wesentliche bleibt: Wenn es dunkel wird, verwandelt sich die gläserne Front der Eingangshalle in eine stille Bühne – und die T-Shirts beginnen, wie kleine leuchtende Reliquien zu strahlen. Machen Sie einen abendlichen Spaziergang um das CXI – besonders nach Sonnenuntergang entfaltet die grüne Lichtwirkung ihren vollen Zauber.


Die Ausstellung „Im Licht gekleidet“ ist noch bis zum 15. August zu sehen. Und denken Sie daran: Das sind nicht „nur T-Shirts mit Druck“. Dahinter steckt viel Arbeit, Experimentierfreude, Technologie – und vor allem die Zusammenarbeit von Menschen, die daran glauben, dass Wissenschaft und Kunst dieselbe Sprache sprechen.


Hana Křížová



 
 
 

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